Der WEISSE RING Hamburg lud am 02.Dezember 2017 zu der Veranstaltung „WunschlichterRing“ auf die Flussschifferkirche nahe der Speicherstadt ein. Im Mittelpunkt stand ein Ritual, bei dem die Gäste ihre Wünsche und Hoffnungen auf Sternkarten schreiben und ihnen durch das Entzünden von Lichtern Nachdruck verleihen konnten.
„Einen Wunsch zu formulieren und eine Kerze im Zuge dessen zu entzünden, ist ein kraftvolles Symbol, das sich in vielen Kulturen und Zusammenhängen finden lässt. Dieses Ritual ist ein passendes Zeichen für die Verbundenheit, die wir brauchen, um uns gegenseitig die erforderliche Unterstützung in schwierigen Zeiten zu geben“, beschreibt Adelina Michalk, Jugendbeauftragte des WEISSEN RINGS Hamburg und Initiatorin der Veranstaltung, ihren Grundgedanken.
Nach der Begrüßung durch den Hamburger Landesvorsitzenden des WEISSEN RINGS Hans-Jürgen Kamp betonte Hauptpastor a. D. Helge Adolphsen in seiner Ansprache die tröstende Kraft des Lichts in Situationen der Not und Verzweiflung. Im Anschluss trugen Johanna Hoffmann und Dina Rohleder den extra für diese Veranstaltung geschrieben Text „Ins Dunkel, ins Licht“ des Poetry-Slammers Johannes Behr vor. Aus der Perspektive eines Gewaltopfers wird dessen Verzweiflung, aber auch die langsam wachsende Zuversicht geschildert. So heißt es in einer Textpassage:
Ich öffnete mich Freunden, Fremden,
allen die mir Hilfe liehen.
Doch es lag in meinen Händen,
aus der Finsternis zu fliehen.
Sie gaben Mut, sie schenkten Kraft,
ich ahnte wieder einen Sinn.
Beinah‘ hätte ich’s geschafft
und fiel doch nur wieder hin.
Aber bleiben wollt ich nicht,
auf dem Boden, in dem Schatten.
So hielt ich fest an jenem Licht,
das sie mir gegeben hatten.
Eingestimmt durch diese berührenden Worte vollzogen die Gäste unter musikalischer Begleitung des Saxophonisten Frank Meiller abschließend das gemeinsame Wunschlichterritual und ließen jede einzelne der ringförmig platzierten Sternkarten vor dem Kirchenaltar in ihrem Kerzenlicht erstrahlen. Wer danach noch nicht in die kalte Dezembernacht hinaus wollte, hatte die Gelegenheit zu einem kommunikativen Ausklang bei Getränken und kleinen Snacks.