Jedes Jahr wird am 22. März, dem „Tag der Kriminalitätsopfer“, auf die Situation von Menschen hingewiesen, die Kriminalität und Gewalt erlitten haben und Hilfe benötigen. In Hamburg luden anlässlich des Aktionstages Bischöfin Fehrs und der WEISSE RING zum zehnten Mal zu einem Gottesdienst ein. Unter Einhaltung strenger Abstands- und Hygieneregelungen sollte dieser besondere Gottesdienst auch in diesem Jahr als Zeichen der Solidarität mit Betroffenen und deren Angehörigen dienen.
Das Thema in diesem Jahr hieß: Den Opfern eine Stimme geben. Gemeinsam gegen Hass, Hetze und Gewalt. Bischöfin Kirsten Fehls forderte dazu auf, einen Kontrapunkt gegen Hass und Hetze zu setzen mit Hilfe der gemeinsamen Solidarität und durch den Trost der Gemeinschaft. „Seid barmherzig“ – so lautet die Jahreslosung.
Die stellvertretende Landesvorsitzende des WEISSEN RINGS, Kristina Erichsen-Kruse, warnte vor den Folgen der digitalen wie analogen Hetze: „Eine Gesellschaft, in der sich Hass und Hetze ungehindert ausbreiten können, läuft Gefahr, blockiert und ihrer Kreativität und Lebendigkeit beraubt, nur reaktiv zu sein.“
Gastredner Finanzsenator Andreas Dressel erinnerte daran, dass Hamburg als offene Stadt ihre Kraft immer aus dem friedlichen, gewaltfreien Zusammenleben unterschiedlichster Menschen gewonnen hat, aus dem Dialog und aus der Partnerschaft. „Es liegt an uns hinzuschauen und für unsere Werte einzustehen“, so Dressel. „Durch unsere Institutionen aber auch durch jede und jeden selbst, indem wir anderen beistehen, die von Hass, Hetze und Gewalt bedroht sind.“